Sekundarstufe 2

Auftaktveranstaltung des Berufs- und Studienorientierungsprojektes am Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium in Meuselwitz am 15.09.2021

Der Einladung waren ca. 90 Schülerinnen und Schüler sowie Angehörige gefolgt.

Nach einem musikalischen Einstand von Marlen Galow begrüßte die Schulleiterin Frau Fuchs die Referierenden und Teilnehmenden.

Frau Schünke (Agentur für Arbeit) erläuterte mit einem kurzen Filmintro das Duale Studium, welches ausbildungsintegriert (Ausbildung + Duales Studium – 4 bis 5 Jahre) oder praxisintegriert (Studium und Praxisteil – 3 Jahre) sein kann.

Die Tendenz der dualen Studiengänge in Deutschland ist derzeit steigend. Bewerbungen sind meist ein Jahr im Voraus einzureichen. Möglich sind diese in folgenden Bereichen: Handwerk, Industrie, Soziales, Öffentlicher Dienst etc.
Die Agentur für Arbeit bietet vier Studiengänge an (Theorie und Praxis jeweils abwechselnd drei Monate): Arbeitsvermittlung, Berufsberatung, Informatik und Wirtschaftsinformatik. Die Theorie wird in Hochschulen in Schwerin und Mannheim vermittelt, der Praxisteil erfolgt in Altenburg oder Gera bzw. in Nürnberg.

Frau Schünke ist als Berufsberaterin einmal pro Monat an unserer Schule vor Ort und steht zudem für Beratungsgespräche telefonisch oder auch in der Agentur für Arbeit in Altenburg zur Verfügung.

Herr Prof. Dr. Kroll (DHGE, Duale Hochschule Gera-Eisenach) stellte sich kurz vor und die Verbindung zu Veit Ludwig von Seckendorff her – beide sind/waren Volkswirte. Er erzählte sehr humorvoll Interessantes rund ums Duale Studium, welches eine sehr gute Alternative zu anderen Studienformen darstellt. Die DHGE ist als zehnte Hochschule in Thüringen integriert und anerkannt. Der hohe Praxisbezug, die hohen Übernahmechancen sowie eine Vergütung zeichnet das Duale Studium aus. Im 12-Wochen-Wechsel von Theorie und Praxis erzielt man den Bachelor-Abschluss. Darin anschließend kann ein Masterstudiengang (gegen Gebühr) in Kooperation mit Hochschulen in Nordhausen oder Schmalkalden absolviert werden. Die Studierenden an seiner Hochschule setzen auf Regionalität und sind einkommens- und karriereorientiert. Angeboten werden Studiengänge im Bereich der Technik, Wirtschaft und Soziales. Neue Studienrichtungen werden an den Arbeitsmarkt zeitnah angepasst, z. B. gibt es einen neuen Studiengang – Verwaltungsinformatik. Praxisunternehmen kann man selbst suchen bzw. über die „Studienplatzbörse“ erhalten. Als wichtig erachtet Herr Prof. Dr. Kroll das Schreiben der Seminarfacharbeit. So können pro Praxisphase eine Praxisarbeit und pro Theoriephase 4-5 Klausuren gut gemeistert werden. Vorbereitend auf das Duale Studium bietet die DHGE Vorkurse in Naturwissenschaften und Mathematik an. Bezüglich Karrieremöglichkeiten verwies er auf viele Absolventen, u. a. Herrn Schneevoigt, GF der SWG Altenburg mbH.

Herr Schneevoigt (SWG Altenburg mbH) kam schnell auf den Punkt: Ein Duales Studium ist speziell, anstrengend und anspruchsvoll. Es gibt im Vergleich zum Direktstudium keine Semesterferien. Aber es bietet einen Abschluss nach nur drei Jahren und eine sehr gute Grundlage im Bereich der Immobilienwirtschaft, welche Technik, Wirtschaft und Soziales vereint. Er selbst hat nach dem Abitur eine Ausbildung in der Branche absolviert, danach ein Studium begonnen, zum Dualen Studium gewechselt, anschließend seinen Master gemacht und ist heute Geschäftsführer der SWG Altenburg mbH.

Frau Müller, eine ehemalige Studierende hat nach der Realschule ihr Fachabitur gemacht und anschließend ein Duales Studium der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft absolviert. In den Praxisphasen durchlief sie alle Bereiche der SWG, wie Vermietung, Verwaltung, Instandhaltung, Neubau, Abriss, Rechtsabteilung, Personal- und Rechnungswesen.

Frau Kertscher (ASS Spielkartenfabrik Altenburg GmbH) gab direkt das Wort an ihre aktuell Studierende. Frau Schwertner begann 2020 eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der ASS und wechselte 2021 zum Dualen Studium Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Personalmanagement. Sie stellte am eigenen Beispiel sehr anschaulich die Vor- und Nachteile dar, den Bewerbungsablauf an der iba in Leipzig, Studienkosten und die Vereinbarkeit von Uni, Arbeit und Freizeit. Fazit: Ein gutes Selbstmanagement ist das A und O beim dualen Studieren.

Anschließend erläuterte Herr Brenner (InduSol GmbH) die Möglichkeiten vieler technischer Studiengänge in seinem Unternehmen, welches mit 121 Mitarbeitern in Schmölln ansässig ist. Er empfiehlt vorab Praktika und/oder Ferienarbeit. In seiner Firma kann man sich zeitnah (nicht unbedingt ein Jahr im Voraus) bewerben.

Im Anschluss waren individuelle Gespräche zwischen Zuhörenden und Referierenden in diversen Räumen möglich. Das Hygienekonzept wurde eingehalten.

Für das leibliche Wohl sorgte die Klasse 9a. Herzlichen Dank dafür.

Der nächste Infoabend wird am 24.11.2021 stattfinden. Themen werden Ausbildungsmöglichkeiten in der Region sowie Direktstudiengänge sein. Ebenso werden Möglichkeiten für freiwillig soziale Jahre, Au-pair-Einsätze im Ausland bzw. Work&Travel aufgezeigt.

Vielen DANK an alle Beteiligte für diesen erfolgreichen Abend.