Europaschule

Europa im Klassenzimmer

Meuselwitzer Seckendorff-Gymnasium und andere Schulen gestalten Aktionstag rund um die EU

 Meuselwitz. Wo geht es hin mit Europa? Welche Zukunft. Welche Chancen hat die Gemeinschaft, und was bedeutet sie eigentlich im Detail, die Europäische Union? Gestern bedeutete sie vor allem eines: viel Stoff für Fragen von Thüringer Schülern. Der Freistaat hatte auf Anregung der Bundesregierung einen Projekttag ausgerufen, um über die EU zu diskutieren. Anlass war Deutschlands Übernahme der EU- Ratspräsidentschaft in diesem Jahr.

 Auch Schulen aus dem Altenburger Land haben sich beteiligt. Die Regelschulen von Schmölln und Gößnitz genauso wie das Altenburger Lerchenberggymnasium und das Veit- Ludwig- von- Seckendorff- Gymnasium in Meuselwitz. „Es gibt eine Kluft zwischen der Eu- Politik und der Wahrnehmung der Bürger. Wir wollen dazu beitragen, mehr Klarheit in den Köpfen zu schaffen“, erklärte die stellvertretende Schulleiterin des Seckendorff- Gymnasiums, Birgit Drischmann.

 Einen ganzen Vormittag lang stand in Meuselwitz das Thema auf der Tagesordnung. Proppenvoll war es vor allem in der Aula: Dort sprachen die Thüringer Staatssekretärin Renate Meier und der Landtagsabgeordnete Fritz Schröder (CDU) über die aktuelle Europa- Arbeit. Und beantworteten Fragen, die die Zehn- bis Zwölfklässler zu Hauf hatten: Kann ein Staat im Nachhinein aus der Union ausgeschlossen werden, wenn er Kriterien nicht erfüllt? Gibt es einheitliche Umweltschutzpläne? Wie wird mit nationalsozialistischem Gedankengut umgegangen?

 „Wir tragen nicht umsonst den Titel Europaschule“, betonte Birgit Drischmann. „Die Schüler haben sich bereits eingehend mit dem Thema beschäftigt“. Im Geschichts- und Sozialkunde- Unterricht, bei Reisen nach Erfurt, Berlin oder Straßburg, auch bei früheren Aktionstagen

 Die Schüler sollen nicht zuletzt sehen, welche Möglichkeiten die Eu ihnen persönlich bietet.“

 So berichteten gestern auch zwei Studentinnen über ihre Erfahrungen mit Auslandssemestern und –praktika in Polen, Italien oder den Niederlanden. Zwei Dutzend Gymnasiasten begaben sich zudem auf Spurensuche mit dem Fotoapparat, entdeckten Europa vor der Haustür in der Schnauderstadt. Heute sollen die Ergebnisse ausgewertet werden.

Kay Würker,
OVZ vom Dienstag,

23. Januar 2007