Lernen am anderen Ort

Schriftsteller Held zu Besuch

Am 22. Juni 2005 fand, ermöglicht durch Fördermittel des Landes Thüringen, eine Buchlesung des thüringer Schriftstellers Wolfgang Held vor den 11. Klassen statt.

Dieser lebt heute in Weimar und besuchte die Stadt Meuselwitz zum ersten Mal.
Herr Held schreibt Romane, Kinder- und Jugendbücher sowie Drehbücher (und war als Drehbuchautor bereits für den Europäischen Filmpreis nominiert). 1972 schrieb dieser den Film „Einer trage des anderen Last“, welcher weltweit aufgeführt wurde und nicht nur in der ehemaligen DDR ein großer Erfolg war. Der Autor bezeichnete den Film selbst als ein „Plädoyer für Toleranz“ und las Auszüge aus dem dazugehörigen Roman. Dieser handelt von zwei jungen Männern, die sich in den Anfangsjahren der DDR (1951/52) ein Zimmer in einem Sanatorium für Tuberkulosekranke teilen müssen. Dies ist allerdings für beide schwierig, da der eine Volkspolizist und der andere ein evangelischer Vikar ist. Somit prallen zwei vollkommen unterschiedliche Weltanschauungen aufeinander.
Nachdem Wolfgang Held einige Auszüge gelesen hatte, bot er den Schülern eine Diskussion an und erzählte viel über seine Arbeit als Schriftsteller. So sagte er z.B., dass die Arbeit eines Schriftstellers v.a. im Kopf stattfände, das Schreiben an sich sei hingegen ein reines Handwerk, aber das Denken sei schwer und schreiben könne man nicht lernen. Er selbst verfasst gern Drehbücher, aber auch andere Texte zu verschiedenen Themen. In der Literatur, so sagte er, sei fast alles erlaubt. Außerdem erzählte er noch einiges aus seinem Leben und seiner Schulzeit. Diese Diskussionsrunde wurde von Schülern sehr gut aufgenommen.
Im Anschluss las der Autor vor den Schülern der Klassen 5 und 7 aus seinem vielbeachteten Kinderbuch „Auch ohne Gold und Lorbeerkranz“, welches bei den jungen Zuhörern auf großes Interesse stieß. Dabei ging es um einen Jungen namens Sebastian, der bei einem tragischen Unfall mit einem LKW die Hälfte seines Fußes verlor und danach versucht, den schwierigen Weg zurück ins normale Leben zu finden um wieder ein erfolgreicher Turner zu werden.
Wir möchten an dieser Stelle bei Wolfgang Held, der Literarischen Gesellschaft Weimar und dem Förderverein unserer Schule danken, deren Unterstützung uns diese Lesung überhaupt ermöglichte.

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