Lernen am anderen Ort

Die Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft zu Gast in Meuselwitz

Am Donnerstag, dem 10. Juni 2021, begrüßte der Abiturjahrgang 2022 des Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasiums in Meuselwitz den Wolfgang-Hilbig-Verein. Darunter auch der Literaturkritiker und ehemaliger Literaturchef des Mitteldeutschen Rundfunks Michael Hametner, welcher uns einen Einblick in die Werke und Biografie des berühmten Meuselwitzer Dichters Wolfgang Hilbig gab. Neben zwei weiteren Mitgliedern des weltweit 72-köpfigen Vereins, begrüßten wir ebenfalls Geschäftsführer Dr. Jens Kirsten vom Thüringer Literaturrat, sowie Komponist Stephan König, der die ganze Veranstaltung musikalisch am Klavier begleitete.

Der am 31. August 1941 geborene Wolfgang Hilbig wuchs bei seiner Mutter und seinen Großeltern in Meuselwitz auf. Er lernte den Beruf des Bohrwerkdrehers und war später als Heizer und Kesselwärter tätig. Neben seiner großen Leidenschaft, dem Boxen, beschäftigte sich Hilbig mit Dichtung und verfasste bereits im Jugendalter Prosatexte nach dem Vorbild der Romantik. Als Mitglied im Zirkel der schreibenden Arbeiter verfasste er im Jahre 1964 eines seiner ersten Gedichte, welches allerdings neben weiterer Lyrik in der DDR ungedruckt blieb. In der Bundesrepublik Deutschland gewann er dafür durch Hilferufe von drüben (1978) Zuspruch, weswegen ein Jahr später sein erster Lyrikband Abwesenheit erschien.  Hilbigs Werke sind gekennzeichnet durch seinen einzigartigen Schreibstil und die Art und Weise seine Gedanken auszudrücken. Die Hälfte seiner schriftstellerischen Stücke handelt jedoch tatsächlich von der Liebe und Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Meuselwitz, wofür er unzählige Preise und Auszeichnungen erhielt, darunter den Georg-Büchner-Preis 2002. Am 31. August diesen Jahres wäre Wolfgang Hilbig 80 Jahre alt geworden, doch er erlag am 02. Juni 2007 einem Krebsleiden in Berlin. Was dennoch bleibt ist die Erinnerung an ihn und seine Werke.

In diesem Sinne bedanken wir uns im Namen des Veit-Ludwigs-von-Seckendorff-Gymnasiums für diesen interessanten und kulturellen Nachmittag bei der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft sowie beim Thüringer Literaturrat.

,,Man müsse unbedingt so weit kommen in der heutigen Zeit, dass man die Erde als Heimat bezeichnet.“ – Wolfgang Hilbig

Johanna Nickiewicz, A22/2